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Moving on – 1 Year Alarmphone
The one year anniversary brochure of the alarm phone is out! This brochure provides information and an evaluation of the dynamics, not merely for the Aegean region but also concerning conditions and social struggles in the Central and Western Mediterranean Sea. The different contributions in this brochure reflect on many remarkable experiences made by Alarm Phone members in the project’s first year of existence.
Everything is possible, everything can be transformed by strong social movements! Through our Alarm Phone project and during this incredible year of successful struggles for the freedom of movement, we learned this lesson once again.
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EU paktiert mit der Türkei für Krieg, Ausbeutung und Kontrolle auf Kosten der Geflüchteten

Turgay Ulu
Oktober 2015: Wenige Tage vor den kritischen Wahlen in der Türkei hatte sich die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan getroffen. Im Hinblick auf den innerstaatlichen Konflikt, durch den die politische Landschaft des Landes geprägt ist, war der Zeitpunkt des Treffens eine eklatante Unterstützung der Regierung von Erdoğan für die bevorstehenden Wahlen. Während dieser Zeit wurde zwischen der EU und der Türkei ein Abkommen abgeschlossen, in dessen Kern es darum geht, Geflüchteten den Zuzug in die EU durch die Türkei zu verwehren und die Rückführung der Geflüchteten über die Türkei zu vereinbaren.Im Gegenzug dazu wurde zum einen die Beschleunigung der Verhandlungen hinsichtlich des EU-Beitritts der Türkei und zum anderen ein visumfreies Reisen für türkische Staatsbürger*innen innerhalb der EU zugesagt. Zudem wurde der Forderung der Türkei nach einer Finanzhilfe in Höhe von 3 Milliarden Euro zugestimmt, um Geflüchteten den Eintritt in die EU zu verweigern.
Wir wollen die tragischen Lebensgeschichten der Leute, die wir in Deutschland kennengelernt haben, in die Öffentlichkeit bringen. Geflüchtete, denen nichts anderes übrig geblieben ist, als auf den Straßen zu betteln, werden Opfer von rassistischen Übergriffen. Sie protestieren gegen die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen sie in der Türkei gehalten werden, und gegen die nun vorgesehenen Abschiebungen zurück nach Syrien und Afghanistan. Als es in einem, durch EU-Fonds finanziertem, Rückführungszentrum, nahe der Stadt Erzurum, zu Protesten von Geflüchteten kam, wurde mit staatlichen Repressivkräften gegen die Proteste vorgegangen. Über das Schicksal der dortigen Geflüchteten wurde keine Auskunft nach außen hin gegeben und des Weiteren dürfen sie keinen Anwalt konsultieren. Selbst die nächsten Verwandten der dort befindlichen Geflüchteten dürfen sie nicht besuchen. Die gleiche Belagerungs- und Isolierungspolitik, die in Cizre und Silopi durchgeführt wird, kommt auch hier zur Geltung.
Aufgrund der Flüchtlingsströme kam es in der Türkei auch zu einer zynischen „Instrumentalisierung der Geflüchteten zum Zwecke des Profits”. Geflüchteten, die den Tod in Kauf nehmend ihre Heimat verlassen haben, werden frisierte Rettungswesten verkauft. Indem man ihnen mit Leichtigkeit das Geld aus der Tasche zieht, scheiden sie aus dem Leben. Das kapitalistische System, das seine Nahrung in Kriegen und ethischen Auseinandersetzungen findet, hat großes Interesse daran, dass das Sterben außerhalb seiner Grenzen weitergeht. Gegen die Fluchtrealität, die Ausdruck einer Fortsetzung der ewig andauernden kriegerischen Ausbeutung ist, werden tägliche neue Grenzen gewoben und gesetzliche Einschränkungen durchgesetzt.
In Deutschland wurden in den ersten Wochen des Flüchtlingsstroms wie „Wilkommen in der Demokratie” verwendet. Jedoch fiel diese Maske schnell und die dahinter verborgene Wahrheit kam ans Licht. Die Erfolge, die in den vergangenen Jahren durch einen revolutionären Flüchtlingswiderstand errungen wurden, sind nach und nach wieder verloren gegangen. Beispielsweise wurde das Gesetz, das Flüchtlingen verbietet, den für sie vorgeschriebenen Bezirk zu verlassen, sowie die Vergabe von Essenspaketen und das Couponsystem wieder eingeführt.
Momentan sieht das System ein zweigleisiges Verfahren vor. Zum Einen versucht es, die Geflüchteten schnell in ein Arbeitsverhältnis zu bringen, um diese als Quelle für einen wirtschaftlichen Aufschwung zu instrumentalisieren. Dem Vorsitzenden des deutschen Wirtschaftsforschungsinstituts, Marcel Fratzscher, zufolge, spielen die Geflüchteten, die schnell in den Arbeitssektor eingeflochten werden, für einen Wirtschaftsaufschwung eine entscheidende Rolle. Ähnlich wie zu Zeiten des wirtschaftlichen Booms der 60er Jahre, der durch die zugewanderten „Gastarbeiter“ bewerkstelligt werden konnte, soll nun die Arbeitskraft der Geflüchteten für eigene lukrative Interessen instrumentalisiert werden. Aus diesem Grund werden derzeit Gesetze vorbereitet, die die Beschäftigung von Geflüchteten unterhalb des Mindestlohns ermöglichen sollen.
Zum Anderen plant das System, „nutzlose” Geflüchtete schnellstmöglich wieder über die Grenzen zurückzuschieben. Zu diesem Zweck werden immer mehr sogenannte sichere Herkunftsländer definiert und weitere Gesetze dahingehend verabschiedet. Das kapitalistisch-imperialistische System ist darin bestrebt, Afrika und dem Nahen Osten, unter dem Deckmantel der Argumente von „Flüchtlingskrise“ und „Terror”, ihren eigenen Vorstellungen entsprechend zu gestalten.
Gleichzeitig wird mit diesen Argumenten „der Flüchtlingskrise und des Terrors” der Weg für rassistischen Aufschwung geebnet. „Demokratische Denkmäler” wie das Schengen-System, mit denen sich die EU brüstet, sind in einen funktionsunfähigem Zustand. In manchen Bundesländern werden Broschüren gedruckt, die den Geflüchteten den richtigen Gebrauch einer Toilette, den Umgang mit Frauen, den richtigen Konsum von Zigaretten und Essen beibringen soll. Diese Maßnahmen lassen die Geflüchtete wie „zu zivilisierende primitive Geschöpfe” erscheinen. In Holland werden Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, wenn Geflüchtete an Kindergärten vorbei gehen. In Deutschland kommt es immer häufiger zu physischen und sogar bewaffneten Übergriffen gegenüber Geflüchteten und nicht selten werden ihre Unterkünfte in Brand gesteckt.
Es ist bekannt, dass der heutige Terror ein Produkt der antikommunistischen Projekte des westlichen, kapitalistischen Systems ist. Die türkische Regierung, die von Deutschland Waffen im großen Stil kauft, besteht ebenfalls aus Personen, die in antikommunistischen Vereinigungen groß geworden sind. Die europäischen Länder diskutieren darüber, ob ein Land wie die Türkei, das von Kriegszuständen geprägt ist, als sicheres Herkunftsland statuiert werden kann. Die im Schatten der Verhandlungen über die „Flüchtlingskrise“ stattfindenden Ermordungen von Kindern, Frauen und Alten und die Verhaftung von Journalist*innen und Parlamentarier*innen werden stillschweigend hingenommen. Der offensichtliche Staatsterror, der in der Türkei, als einer der Unterstützer des IS passiert, wird vom Westen aufgrund eigener lukrativer Kalküle mutwillig übersehen.
Nicht nur die Staaten sind in einer passiven Lage, auch die oppositionellen Bewegungen in Europa zeigen nicht genügend Reaktion gegen den Krieg und die Ermordungen. Des Weiteren zeigen sie kein Interesse an den kurdischen Befreiungsbewegungen, in die von Volk und Revolutionär*innen geführten Pariser Kommune, den Madrider und Hamburger Barrikaden oder in die vietnamesische Verteidigung oder in andere Widerstandsbewegungen auf diesem Niveau.
Mit unseren Straßenbewegungen, Belagerungen und anderen Formen von kollektiven Aktionen, die wir – die Geflüchtetenbewegung – in Deutschland umgesetzt haben, haben wir versucht zu zeigen, dass man auch von unten heraus ein alternatives Leben flechten kann.
Sogar der berühmte Philosoph Zizek, der sich selbst als Marxist definiert, schreibt Aufsätze, in den er proklamiert, dass Europa, gegenüber den Flüchtlingen, Grenzen und Kontrollen errichten muss.
Die Flüchtlingsfrage muss in Verbindung mit der Problematik der Vereinigung der Arbeiter*innenklasse in die Hand genommen werden. Gegen kapitalistische Ausbeutung und Krieg muss eine, von Basis bis zu den Kommunen gerichtete, alternative Organisierung ins Leben gerufen werden. Die Erfahrungen eines freien Lebens derjenigen, die versuchen sich hinter den Barrikaden zusammenzuschließen, müssen in die Ansichten der europäischen Oppositionsbewegung aufgenommen werden. Hoch lebe der Kampf um Humanität und Vereinigung!
von Turgay Ulu
Ljubljana calling! Call for international meeting, manifestation and solidarity action in Slovenia
Fronta brez Meja, Anti-Racist Front Without Borders is organizing a manifestation in Ljubljana on Saturday 31 of October, 11am in Tovarna Rog, Trubarjeva 72 and calling everyone to participate in a transnational meeting and manifestation against the militarization of Slovenian borders and the attempts of the EU to break the movement of refugees and migrants.
Our borders still kill — action against German Unity Day (3rd october)
Flyer: Flyer+2sprachig+Back.compressed
“Grenzen überwinden” ??? (overcome borders!)
This is not a joke, “overcome borders” is this year’s official moto of the German Unity Day (Tag der Deutschen Einheit) – celebrated on 2nd, 3rd and 4th of October. For 3 days, they will party around the fall of the wall and the end of the inside border (1989 & 1990), forgetting all these deaths they produce and finance through Frontex and army at the doors of Europe, on the way to Germany and within Germany. They are so comfortable externalising the dirty work in other countries and selling their border-technologies, let’s remind them what their governement organizes to stop poeple from crossing borders today.
Their borders kill now more than ever!
Let’s bring Germany back to reality and spoil their self-lying party!
Solidarity with refugees and migrants in Europe and Germany !
3 more deaths in Calais
Anti Frontex Days 19-22 may, 2015
On May, 21st, 2015 the crème de la crème of European racism will gather in Warsaw, Poland, to celebrate the 10th anniversary of the creation of one of the most influential meta-organisations that guards assets of the Fortress Europe. The organization, not widely known, until recently standing in the shadows, is a hybrid of border police and intelligence service, as well as aggressive promoter of anti-migrant policy. Frontex (from french “Frontieres exterieurs”), being discussed here, is the executive body of EU (anti)migration policy, enjoys autonomy in decision-making (for EU foreign policy), and has a yearly growing budget, which is not accounted. Budget, used to finance futuristic projects, straight from distopia, like an automatic system of land drones, known as TALOS project, carried out in cooperation that included Warsaw University of Technology, Israeli Aerospace Industries and a lot of other military corporations. The trust also allows them to conduct their own foreign policy on migration – dealing with the neighboring dictatorships (Belarus, Libya, Tunisia, Algeria), sponsoring and organizing repression against refugees in a secure buffer zone, which blurs responsibility. As a result, the border of Europe moves farther away from the ‘old continent’, helping to hide the effects of this policy in the eyes of Europeans. Sponsored camps in the countries of the global south and ruthless anti-human migration policy of the EU countries result in real victims – tens of thousands of people drown, starve, are left at sea or desert, or are directly shot – every year more than at the Berlin wall in the entire time of its existence.
Declaration by International Coalition of Undocumented, #Migrants, #Refugees and #Asylum Seekers (CISPM)
Final Declaration of the International Days of Rome (Italy) – 13th to 16th of November
The international days of meetings and actions organized in Rome from the 13th to the 16th of November by the International Coalition of Undocumented, Migrants, Refugees and Asylum Seekers (CISPM) have seen the participation of representative from different collectives of France, Switzerland, Belgium, Spain, Greece, Germany, Tunisia, Nederlands, Poland and Italy.
These days took place in a context in which Europe has chosen to deal with this economic and social crisis by accentuating austerity policies imposed by the European Central Bank and discriminatory measures and fear mongering politics of the European Union and its member countries towards Migrants, Refugees and Asylum-seekers (Dublin III, the different bilateral agreements and other anti-migrants measures).
We are among those who believe that these policies are not at all “solutions”, neither for the economy in crisis, nor in the daily life itself in all its complexity, even when everything is done to speed up privatization, liberalization markets, dissolution of the labor code, operation and relocation of workers, eradication of public service, and ultimately enriching the richest! From our side, we cannot accept that our situation of Migrants is exploited for electoral purposes, especially when our lives are spent in the calculation of loss and profits of a selfish world in organized bankruptcy.
We are convinced that the unique cure to point the political responsabilities of so many injustices and inequalities, is the unity among migrants, workers, precarious, undocumented migrants, refugees, students, unemployed, asylum seekers and each victim of the crisis… and because the war among poors or exploited only is useful to those who exploit, here in Europe or anywhere else.
Call for Support: Protest March to Bruxelles
Interconnected Refugee & Migrant Movements –
Protest March against Fortress Europe!
From Strasbourg to Brussels, May and June 2014
The European council and the European ministers of foreign affairs make racist and prohibitive policies against refugees and migrants on a very high level. In reaction to the recent admitted mass drowning in the Mediterranean, they only concluded to arm the forces that control and aggressively prevent people’s movement, such as frontex. They will hold their next summit at the 26th and 27th of June in Brussels.
Different groups of refugee and Migrant movements in Europe plan a protest march from Strasbourg to Brussels. This will begin shortly before the European parliament elections at the end of May. The marching refugee and supporting activists will walk about 450 km within one month. In an action week before the council’s summit, we will raise our protest against the policies of fortress Europe!
A group of people active in and supportive of the Refugee Movement from Oranienplatz have started to mobilize for the march and prepare the action. We would be happy about many different kinds of support:
- share contacts with us:
- to (international) refugee movements, help to make huge network possible
- to people living in lager in Germany, for info events
- to people/groups who could helporganize sleeping places along the route
- we also need more contacts to trustworthy journalists and your support in raising media attention, accompany the protests with own media
- legal support/anti-repression/anti-trauma
- organize decentralised actions, let’s have global action times!
- contribute to the local actions
- think about actions especially to support the massive border crossing (France, Germany, Luxembourg, Belgium)
- organize transport for refugees in your region to take part in the march/action week/single actions
- lend materials: busses/car trailers, big tents, kitchen equipment, sound systems, generator, media equipment, tools…
- medical support & child care
- produce mobilization material (movie, web propaganda, stickers, banners, poster, songs…)
- spread flyers, posters, call; link our blogs (freedomnotfrontex.noblogs.org and asylstrikeberlin.wordpress.com)
- we need a huge amount of money to finance 6 weeks of food for some hundred people! we also need money for tickets/public transport, gasoline, transport cars, renting/buying material, mobilization, anti-repression: please support us by donating, applying at foundations, organising soli parties etc!!!
- take part in the Protest March! Starting around the 20th of May in Strasbourg
- take part in the Action Week in Brussels 20th June – 27th June
For any questions or ideas, proposals or information you can reach us via email: freedomnotfrontex[at]riseup[.]net or meet us almost every Sunday at 3 pm at Cafe Kotti in Berlin/Kreuzberg, just ask at the counter for us.
Thanks a lot and see you on the street!!!
DEMO: Lampedusa in Berlin – Wir bleiben hier!
DEMONSTRATION
“Lampedusa in Berlin – Wir bleiben hier!”
Mittwoch, 23. Oktober 2013 um 13 Uhr Oranienplatz
Wir fordern:
– Sofortige aufenthaltsrechtliche Anerkennung der Gruppe“Lampedusa in Berlin” !
– Bedingungsloser Zugang für illegalisierte Geflüchtete zum Winternotprogramm der Stadt Berlin !
– auf den Winter folgende Finanzierung von Aufenthalt und Unterkunft !
Die Demo soll zu Czaja, Henkel und Wowereit gehen und die Forderungen nach “Bleiberecht für alle” bzw “Haus für den O-Platz” unterstützen. Für beide Forderungen werden Donnerstag Anträge ins Abgeordnetenhaus von Berlin eingebracht, Mittwoch abend wird es eine unterstützende Resolution im Bezirksparlament von Kreuzberg geben. Continue reading